Wirkungsweise der Alexandertechnik gegen Nackenschmerzen

Im Laufe des Lebens entwickeln wir aus reiner Gewohnheit heraus oftmals Fehlhaltungen, die den Körper erheblich beanspruchen. Die Alexandertechnik möchte uns dies bewusst machen, um dem entgegenzuwirken und Nackenschmerzen und Verspannungen zu verhindern. Die Techniken kannst du sehr einfach in deinen Tagesablauf integrieren. Lies in diesem Artikel alles Wissenswerte.

Viele Dinge im Leben tun wir mit der Zeit aus reiner Gewohnheit heraus, ohne großartig darüber nachzudenken. Dabei entstehen viele Fehlhaltungen, welche unseren Körper stark beanspruchen. Die Alexandertechnik beschäftigt sich damit und möchte uns bewusst machen, wie wir etwas tun. Denn nur so können wir aktiv etwas dagegen tun und es besser machen. Die Anwendungsmöglichkeiten der Alexandertechnik sind praktisch unbegrenzt. Egal ob in der Schule, dem Büro oder in der Freizeit, die Techniken des Alexanders lassen sich einfach in den Tagesablauf integrieren.

Erfinder der Alexandertechnik

Der junge Shakespeareschauspieler Frederick Matthias Alexander begann während seiner Karriere unter zunehmender Heiserkeit, während seiner Darbietungen zu leiden. Diese Heiserkeit wurde teilweise so stark, dass seine Stimme komplett versagte. Alexander versuchte es mit verschiedenen Stimmtrainings und -therapien, leider ohne Erfolg.

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Er begann sich selbst bei Proben im Spiegel zu beobachten und stellte fest, dass er während des Rezitierens in eine bestimmte Stellung verfiel. Diese war für seinen Körper bequemer, nicht aber für seine Stimmbänder. Daraufhin versuchte er bewusst seine Haltung so zu korrigieren, dass er jederzeit frei sprechen konnte. Mit großem Erfolg. Alexander gab seine Erfahrungen und Erkenntnisse zunächst an seine Kollegen weiter.

Mit der Zeit nahm ihn diese Tätigkeit immer mehr in Anspruch, sodass er am Ende als Lehrer für seine Entdeckung fungierte. Beachtenswert ist, dass Alexander mithilfe seiner Technik die volle Kontrolle über seinen Körper zurückgewinnen konnte, als er mit 78 Jahren einen Schlaganfall erlitt. In Deutschland ist die Alexandertechnik noch ziemlich unbekannt, dabei ist sie sehr wirksam und kann helfen viele Leiden zu beenden oder zumindest zu lindern. Leider wird sie zu Unrecht verkannt und nur wenig eingesetzt.

Was ist die Alexandertechnik?

Die Alexandertechnik ist eine Bewegungstherapie in der Alternativmedizin mit einem ganzheitlichen Ansatz. Dabei geht es darum, falsche Bewegungsmuster zu erkennen und durch entsprechende Übungen die Gewohnheiten und Bewegungsabläufe zu verändern. Dadurch können auch Schmerzen gelindert und Verspannungen gelöst werden. Die Alexandertechnik wurde von dem australischen Schauspieler Frederik Alexander im 19. Jahrhundert entwickelt.

Mit der Technik des Alexanders gegen Nackenschmerzen

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Der Unterricht wird individuell auf den Einzelnen mit seinen Beschwerden abgestimmt, dauert circa 30 bis 60 Minuten pro Unterrichtseinheit und kann in Wohlfühlkleidung durchgeführt werden. Es werden hierbei keine bestimmten Bewegungsabfolgen eingeübt, sondern versucht uns die Bewegungen die wir tun bewusster zu machen, um effektiv gegen Fehlstellungen vorzugehen.

Die Arbeit am PC ist für viele eine anstrengende Tätigkeit, weil oft stundenlang auf eine kleine Bildschirmfläche gestarrt wird und wir uns dabei nur wenig bewegen können. Nackenschmerzen sind meist die Nachwirkungen. Die Alexandertechnik zeigt hier spezielle Wege auf, den Körper auch im Sitzen zu entspannen und unsere natürliche Aufrichte- und Ausgleichskräfte aktiv zu halten bzw. diese wieder zu aktivieren. Es wird dabei in erster Linie die falsche Haltung behandelt, woraus sich automatisch eine weniger verspannte Muskulatur ergibt. Dies kann mit der Zeit auch verschiedene Schmerzen lindern.

Nebenwirkungen sind von der Technik des Alexanders keine bekannt. Wenig förderlich ist aber eine Abneigung gegen Berührungen durch andere Menschen, da diese eine große Rolle spielen. In verschiedene Berufsgruppen, beispielsweise bei Tänzerinnen, Schauspieler und Musikanten, steht die Alexandertechnik mittlerweile auf dem Lehrplan, da durch sie die Darbietungen einfacher und effektiver gestaltet werden können. Wer diese Technik erlernen will, findet in verschiedenen Vereinen und Organisationen eine Möglichkeit dazu. Die Kosten werden jedoch leider nicht von den Krankenkassen übernommen.


Wie ist die Wirksamkeit und übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Eine Studie, die von der Universität von York veröffentlicht wurde, belegt die nachhaltige, hohe Wirksamkeit der Alexander-Technik bei chronischen Nackenschmerzen. Wie unter http://sabinescholz.com/studie-zu-nackenschmerzen/ nachzulesen ist, haben die Patienten selbst nach zwölf Monaten noch deutlicher davon profitiert, als es bei einer Behandlung durch Physiotherapie und Medikamente der Fall ist. Die Schmerzhäufigkeit und weitere damit verbundene Einschränkungen konnten stark reduziert werden. Die Krankenkassen übernehmen jedoch nicht die Kosten für die Behandlung, da der Nutzen bisher noch nicht hinreichend belegt ist. Doch es finden sich einige Aspekte der Technik auch in anderen Therapiemethoden, beispielsweise Autogenen Training oder in der Progressiven Muskelentspannung.


Wie lange dauert das „Alexandern“ und wie hoch sind die Kosten?

Der Unterricht erfolgt in 30- bis 50-minütigen Lektionen, entweder in der Gruppe oder als Einzelunterricht. Eine Sitzung dauert häufig 30 bis 60 Minuten. Die Kosten betragen meist 50 bis 80 Euro je Lektion. Experten raten je nach Beschwerdebild zu 15 bis 30 Sitzungen, um einen dauerhaften Erfolg zu erzielen. Wie viele Sitzungen genau notwendig sind, variiert je nach Voraussetzungen und Ziele. Manche Patienten bemerken bereits nach wenigen Stunden eine positive Veränderung.

Nach sechs Unterrichtsstunden können die Übungen oftmals bereits im Alleingang ausgeübt werden. Betroffene lernen während der Unterrichtsstunde anhand der gezeigten Bewegungsmuster und Erklärungen neue Bewegungsarten. Diese sollten sich von den alten, ungünstigen Gewohnheiten ablösen, um die Nackenschmerzen zu lindern und nachhaltig zu verhindern. Im Dialog zwischen Therapeut und Klient wird nach sinnvollen Ressourcen und Lösungen gesucht. Eine aufmerksame Wahrnehmung ist während der Unterrichtsstunde wichtig. Für nachhaltige Erfolge sollten keine zu großen Pausen zwischen den ersten Sitzungen sein. Weitere Sitzungen können in etwas größeren Abständen erfolgen, um das Gelernte zu vertiefen.


Zusammenfassung

Die Alexandertechnik ist im Grunde keine neue Methode. Die bei Naturvölkern anmutig, fließenden Bewegungen, rühren von einer bewussten Körperwahrnehmung und Koordination her, welche uns auch die Alexandertechnik näher bringen will. Desweiteren können wir mit ihr unsere Psyche und Körperhaltung positiv beeinflussen.

Artikel zuletzt aktualisiert am 25. August 2019 von

Dr. Schneiderhan, Orthopäde„Für Schreibtischsitzer ist die Entlastung der Wirbelsäule wichtig...Oft hilft es schon, sich bewusst zu machen, wie man im Moment sitzt.“

Dr. Schneiderhan, Orthopäde

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