Oft sind es die kleinen Tricks und Tipps, die maßgeblich dazu beitragen können, Nackenschmerzen zu lindern. Dabei kann die Wirksamkeit individuell sehr unterschiedlich ausfallen. Das hat sowohl psychologische als physiologische Gründe. Daher kann es gar nicht genug Anregungen geben, um Nackenschmerzen loszuwerden. Die folgenden Tipps sind für alle, die schon die üblichen Tipps abgearbeitet haben und trotzdem den Nackenschmerz nicht ganz aus dem Alltag verbannen konnten. Tipps, die mal mehr und mal weniger einfach durchzuführen sind, aber evtl. einen weiteren Baustein auf dem Weg zur Schmerzfreiheit im Nacken darstellen können.
1. Schüssler Salze
Als Ursache vieler Krankheiten machte Dr. Schüssler ein Ungleichgewicht der Mineralien im Körper verantwortlich. Gerade bei Verspannungen kann die innere Anwendung der Salze Calcium Phosphoricum (Nr.2), Magnesium Phosphoricum (Nr.7), Calcium sulfuratum (Nr.18) oder Kalium aluminium sulfuricum (Nr.20) helfen. Ein bis höchstens drei verschiedene Salze auswählen und zwei Tabletten bis zu sechs mal täglich einzeln im Mund zergehen lassen.
2. Schüsslersalze-Salben
Gegen Verspannungen im Nackenbereich wird die Salbe Calcium Phosphoricum (Nr.2) auf die schmerzende Stelle gegeben und einmassiert. Eine intensivere Behandlung erreicht man durch einen ganz dicken Auftrag der Salbe. Danach wird ein Verband darüber befestigt. Dies lässt man am besten eine ganze Nacht lang einwirken.
3. Der richtige Biss
Treten keine weiteren Beschwerden auf, bleibt es oft ein Leben lang unbeachtet: Zähneknirschen, Zähnepressen, ein Fehlbiss. Die Kiefermuskulatur verspannt sich und diese Verspannungen können sich bis in den Nackenbereich hineinziehen. Vielleicht kann der Einsatz einer Relaxierungsschiene oder Aufbissschiene die Nackenverspannungen für immer lösen.
4. Soforthilfe: Windmühle
Einfach und effektiv bei beginnenden Verspannungen im Nacken. Locker und gerade hinstellen, beide Arme seitlich nach vorne kreisen, dann nach hinten und zum Schluss einen Arm nach vorn, den anderen nach hinten kreisen. Je 20 Mal ohne Krafteinsatz, so entspannt wie möglich.5. Soforthilfe: Schulterkreiseln
Wenn die Muskulatur des Schultergürtels durch sanfte Stimulation entspannt, wirkt sich das sofort auch auf die Nackenmuskulatur aus. Dafür im geraden Sitz oder Stand die Schultern langsam nach vorn kreisen, nach hinten und zum Schluss eine Schulter nach vorn, die andere nach hinten. Jede Übung 20 Mal wiederholen.
6. Anspannen und wieder entspannen
Durch Bewusstes in die Nackenverspannung hineingehen und lösen, die Entspannung herausfordern: Dafür im Sitzen die Schultern hochziehen, hinten die Schulterblätter zusammendrücken und den Kopf sanft nach hinten darauf ablegen. Drei Atemzüge halten, dann lösen. Dabei Schultern locker nach vorne unten hängen lassen und den Kopf ebenfalls langsam und entspannt nach vorn hängen lassen.
7. Japanisches Nacken-Streck-Kissen
Ein ergonomisch perfekt geformtes Stützkissen aus Polyurethan soll Linderung bei Nackenschmerzen bringen. Täglich fünf Minuten darauf liegen, entspannt sämtliche Nackenmuskeln, indem durch die Schwere des Kopfes, genau an den entscheidenden Stellen, Druck ausgeübt wird.
8. Japanisches Heilpflanzenöl
Es gab eine Zeit, da hat das kleine Glasfläschen in keiner Handtasche gefehlt. Gegen Kopfschmerzen wurde ein Tröpfchen auf die Schläfen massiert. Das funktioniert auch bei einem schmerzenden Nacken. Ein paar Tropfen kräftig auf den schmerzenden Bereich einmassieren. Erst kühlt es angenehm, danach wird es warm.
9. Japanisches Heilströmen
Jin Shin Jyutsu, eine Jahrtausend alte Heiltradition. Durch gezieltes Halten oder Handauflegen wird der Energiefluss in entsprechenden Bereichen gefördert. Es ist ein komplexes System von Energieströmen und Reflexzonen. Gegen Nackenschmerzen wird unter anderem ein ca. 10-minütiges Halten des Mittelfingers angegeben.
10. Akupressur
Die Akupressur arbeitet, gemäß den Meridianen aus der Akupunktur, mit sanften, aber stabilen Druck und kreisenden Minibewegungen mit einer Fingerkuppe. Entweder direkt auf der schmerzenden Stelle oder auf einen reflektorischen Hilfspunkt. Bei Nackenschmerzen liegt dieser Punkt am Arm direkt über dem Ellenbogengelenk.
11. Mudras, mit Finger-Yoga gegen Nackenschmerzen
Mudras sind Energie lenkende Gesten mit den Händen und Fingern und gehören zur Yogapraxis. Die Shaakini-Mudra wird bei Verspannungen im Nacken und Kieferbereich eingesetzt. Der rechte Daumen wird durch den Zwischenraum von Zeige- und Mittelfinger der linken Hand, in die linke Hand gelegt. Die restlichen Finger liegen entspannt auf den Handrücken der linken Hand.
12. Yoga und Brille für die Augen
Unbewegliche Augenmuskeln und Fehlsichtigkeit haben einen direkten Einfluss auf die Nackenmuskulatur. Daher von Zeit zu Zeit die Sehfähigkeit kontrollieren und gegebenenfalls die Brillenstärke anpassen. Übungen für die Augenmuskulatur: Augen langsam im und gegen den Uhrzeigersinn rollen. Gegenstände vor dem Gesicht und in der Ferne abwechseln fokussieren. Danach Augen palmieren, Handinnenflächen auf die Augen legen.
13. Ein warmer Schal
Viele Menschen, die häufig unter Nackenschmerzen leiden, wissen um ihre körperliche Schwachstelle und tragen fast ganzjährig Halstücher oder Schals. Dann gibt es Menschen, die leiden öfter unter Nackenschmerzen und sind ständig auf der Suche nach den Ursachen dafür. Vielleicht kann es schon helfen häufiger einen Schal zu tragen, besonders in kritischen Situationen (Wind, Zugluft, etc.).
14. Gewusst wie, bei Telefonitis
Unbewusst, und viel zu häufig, wird der Telefonhörer oder das Handy zwischen Ohr und Schulter eingeklemmt. Schließlich braucht man beide Hände, um während des Gesprächs nach den Unterlagen zu suchen oder mal eben die Nudeln abzugießen. Dabei geht das viel bequemer mit einem Headset oder auch nur durch die Aktivierung der Laufsprecherfunktion.
15. Ergonomie für eine gute Sicht
Ergonomische Büromöbel haben sich inzwischen im Büroalltag etabliert. Das ist ein Fortschritt. Doch immer noch werden die Höhe und der Neigungswinkel des Bildschirmes dabei nicht optimal auf die Augenhöhe eingestellt. Mit schmerzhaften Folgen für die Nackenmuskulatur.
16. Von der Maus über den Ellenbogen zur Schulter
Eine dauerhaft hochgezogene Schulter beim Schreiben auf der Tastatur oder beim Führen der Maus führt zu schmerzhaften Verspannungen im Nackenbereich. Der Unterarm sollte gerade horizontal zum Tisch führen, ohne dass dabei die Schultern, wenn auch nur um Millimeter, hochgezogen werden müssen.
17. Stress wegschreiben
Zu viele unerledigte Aufgaben oder ungelöste Probleme lasten sprichwörtlich auf den Schultern und verspannen die Nackenmuskulatur. Eine kleine, doch effektive Hilfe kann es sein, sich diese noch offenen, belastenden Angelegenheiten täglich einmal aufzuschreiben. Danach für jeden Punkt Schritte, Termine oder Stichworte zur Lösung notieren. Quasi aus dem Kopf, auf den Zettel.18. Elektrolyte für die Zellarbeit
Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium sind einige der Elektrolyte, die unverzichtbar für die Zellen sind. Welche Zellen arbeiten am schwersten? Die Muskelzellen. Normal nehmen wir genug aus der täglichen Nahrung auf. Doch bestimmte Gruppen sind anfälliger für einen Elektrolyt-Mangel: Schwangere, Stillende, Kinder (Wachstumsphase), Sportler, Alkoholiker, Diabetiker, ältere Menschen und Menschen, die so gut wie nie frische Nahrungsmittel verzehren.
19. Nahrungsergänzungsmittel, wann?
Ein profunder messbarer Vitalstoffmangel, zum Beispiel Magnesiummangel, kann Myalgien (Muskelschmerzen) verursachen. Er ist durch gesunde Ernährung zunächst nur schwer zu korrigieren. Eine vom Körper gut zu verwertende Form von Magnesium oder Alpha Liponsäure kann diesen Mangel ausgleichen.
20. Essen für gesunde Muskeln
Wer unter Nackenschmerzen leidet, die durch Fehlhaltungen und -belastungen verursacht werden, kann sie natürlich nicht einfach wegessen. Wer aber zusätzlich darauf achtet, möglichst frische Lebensmittel zu verarbeiten, unterstützt die Heilung. Gute Lieferanten sind grüne Gemüsesorten, Nüsse und Hülsenfrüchte, einige Mineralwasser, Fleisch und Fisch.
21. Magnesiumräuber meiden
Auch durch Weglassen bestimmter Getränke und Substanzen lässt sich ein Magnesiummangel vorbeugen. Magnesiumräuber sind vor allem phosphorhaltige Getränke (Cola), Alkohol, Nikotin, Salz und große Mengen Kaffee.
22. Fußreflexzonenmassage
Physiotherapeutische und schmerztherapeutische Maßnahmen werden in der Alternativmedizin gern mit einer Fußreflexzonenmassage begleitet. An den Fußsohlen spiegeln sich alle Organe und Körperteile als Reflexzonen wieder. Der Nackenbereich liegt am Ansatz des großen Zehs.
23. Ohrenmassage
Auch die Ohren bilden einen Spiegel des ganzen Körpers ab. Die Reflexzonentherapien haben ihren Ursprung in den asiatischen Massage Techniken (Thaimassage, Tuina, Ayurveda). Am Ohr liegt der Triggerpunkt für den Nackenbereich am Antitragus (Knorpelmasse gegenüber des Tragus, kleine runde Knorpelmasse vor dem Gehörgang).
24. Scharf aufgelegt: Meerrettich
Wer viel mit Muskelverspannungen der Nackenmuskulatur zu tun hat, sollte es mal mit einer Meerrettichpackung versuchen. Die Senföle der geriebenen Rettichwurzel wirken entspannend und durchblutungsfördern auf die Muskulatur. Die Packung nicht länger als 10 Minuten auflegen, da es sonst zu Reizungen kommen kann.
25. Kurzer Mittagsschlaf
Ein kurzer Mittagsschlaf soll ja Wunder wirken, nicht nur auf die geistige Arbeitsleistung. Schade, dass er, selbst unter dem Begriff Power Nap, in Deutschland immer noch nicht so recht anerkannt wird. Denn auch auf eine schmerzende Nackenmuskulatur hat ein kurzer Tagesschlaf eine heilsame Wirkung.
26. Frisur sitzt
Wer hätte das gedacht, auch bestimmte Frisuren können die Haltung des Kopfes dermaßen beeinflussen, dass es mit der Zeit zu ernsthaften Nackenverspannungen führen kann. Besonders ungünstig wirken sich Frisuren mit einem extremen Seitenscheitel aus, sowie asymmetrische und zu lange Ponyfrisuren.
27. Autositz und Nackenstütze
Während die Stellung des Autositzes oder die rückengerechte Ausstattung mit speziellen Auflagen noch häufig Beachtung findet, steht die Nackenstütze meistens dort, wo sie schon immer stand. Mit anderen Worten, sie wird, bei Fahrerwechsel zum Beispiel, nur selten auf die richtige Höhe und Neigung für den Fahrer, die Fahrerin eingestellt.
28. Achtsamkeit
Nicht nur ein Modewort, diese „Achtsamkeit“. Wer häufig mit Nackenproblemen zu tun hat, sollte sich für eine Zeit lang mal angewöhnen, täglich mehrmals, in alltäglichen Situationen seine Haltung bewusst wahrzunehmen. Danach natürlich kritisch bewerten und korrigieren.
29. Von Ehepartnern und anderen Mitbewohnern
Schwelende Konflikte im täglichen Zusammenleben verursachen mit der Zeit eine permanente Stresssituation. Häufig machen diese sich körperlich, zum Beispiel durch Nackenverspannungen, bemerkbar, ohne das zunächst ein Bezug dazu hergestellt wird. Am besten von Zeit zu Zeit Themen, und seien sie auch noch so klein, einfach mal ansprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen.
30. Trinken gegen den Schmerz
All die aufgenommenen Elektrolyte und Mineralien können ihre Arbeit im Körper nicht verrichten, wenn nicht genügend Flüssigkeit aufgenommen wird. So kann auch eine simple Maßnahme, wie bewusst mehrmals am Tag ein Glas Wasser zu trinken, helfen, die Nackenschmerzen zu lindern. Wichtig ist das richtige zu trinken. Man kann mit dem passenden Getränk sogar Schmerzen lindern.
Zusammenfassung
Vermutlich könnte man die Liste mit noch 30 Ideen für einen gesünderen Nacken versehen. Es gibt sehr viele Möglichkeiten seinem verspannten Nackenbereich etwas Gutes zu tun. Natürlich ist es nicht notwendig, alle diese Punkte zu befolgen um schmerzfrei zu werden. Aber das eine oder andere kann man bewusst in den Alltag integrieren, um noch ein Stück einem Leben ohne Nackenschmerzen näherzukommen.
„Das wichtigste ist, sich so häufig wie möglich aktiv zu bewegen, und das sollte idealerweise jeden Tag stattfinden.“