Akupunktur hat sich bei Rückenschmerzen mittlerweile als gute Hilfe bewährt. Es ist eine Behandlungsmethode, die dem Betroffenen langfristig helfen kann, eine Schmerzfreiheit zu erlangen. Nachfolgend wird erklärt, wie die Nadeln wirken und bei Kreuzschmerzen zur Heilung beitragen.
Gründe für Kreuzschmerzen
Millionen Menschen sind von Rückenschmerzen betroffen. Bei vielen werden sie chronisch. Zu den häufigsten Ursachen gehören Verspannungen aufgrund eines häufigen und langen Sitzens, ein Mangel an Bewegung, eine falsche Körperhaltung und Fehlbelastungen. Wirksam gegen Kreuzschmerzen ist neben Medikamenten, Wärmebehandlungen, Physiotherapie und Massagen auch Akupunktur. Diese Methode wurde von den gesetzlichen Krankenkassen vor einigen Jahren als Behandlung gegen chronische Rückenschmerzen anerkannt. Der Grund hierfür sind Studienergebnisse, die eine Linderung nachgewiesen hatten. Die Voraussetzung ist, dass sie im Rahmen einer Schmerztherapie verordnet wird.
Wie funktioniert Akupunktur bei Kreuzschmerzen?
Die Akupunktur basiert auf der Vermutung, dass der Energiefluss durch ein Ungleichgewicht blockiert wird. Diese Blockaden können zu Rückenschmerzen führen. Verschiedene Triggerpunkte werden bei der Akupunktur mit dünnen Nadeln stimuliert. Diese Reizung soll die Blockaden der Körperenergie aufheben, Selbstheilungskräfte aktivieren und somit die Rückenschmerzen lindern. Stimuliert werden hierbei oftmals die Punkte in der jeweiligen Schmerzregion. Hinzu kommen Fernpunkte, die sich zum Beispiel an den Handkanten, Fersen oder Kniekehlen befinden. Das genaue Muster bestimmt der Akupunkteur individuell.
Wie hilft die Akupunktur bei Rückenschmerzen?
Wissenschaftlich wird auch davon ausgegangen, dass durch die Akupunktur neurologische Prozesse im Körper gehemmt werden. Die Schmerzweiterleitung zum Gehirn kann dadurch beispielsweise unterdrückt werden, sodass Rückenschmerzen vermieden werden. Auch die Beweglichkeit des Betroffenen, die aufgrund der Kreuzschmerzen eingeschränkt ist, kann verbessert werden. Wärme soll die Wirkung unterstützen. Hierfür wird auf die Nadeln getrockneter Beifuß gesetzt und angezündet. Diese Anwendung kommt jedoch nur bei Patienten zum Einsatz, die die Wärme als angenehm empfinden.Was gibt es während der Behandlung zu beachten?
Während der Akupunktur wird die Aufmerksamkeit nach innen gerichtet und der Gesamtfluss beobachtet. Die aufkommenden Gedanken sollten Betroffene wie einen Film an sich vorbeiziehen lassen und während des Liegens immer wieder entspannen. Auch eine tiefe, aber ruhige Atmung und eine längere Phase der Ausatmung, bei welcher die Spannung losgelassen wird, kann entscheidend für den Therapieerfolg sein. Dadurch gelangt vermehrt Sauerstoff und somit Energie in den Körper. Durch die verlängerte Ausatmung können Spannungen im Rücken und Nacken gelöst werden. Zudem wird eine Verbesserung des Energieflusses erzielt.
Wie lange dauert eine Akupunktur-Behandlung gegen Rückenschmerzen?
Die Nadeln bleiben 20 bis 30 Minuten auf der Haut, während sich der Betroffene auf der Liege entspannt. Die Behandlung muss einige Wochen lang wiederholt werden, bis die Rückenschmerzen im besten Fall dauerhaft beseitigt sind. Anfangs wird zwei Mal wöchentlich behandelt und danach ungefähr acht Wochen lang einmal wöchentlich. Bei der ersten Behandlung wird die Akupunktur von vielen Patienten oftmals schon als wohltuend, entspannend und wirksam empfunden. Ein Akupunkturzyklus umfasst bei chronischen Kreuzschmerzen etwa 12 bis 15 Behandlungen. Bei chronischen Rückenschmerzen sind oft bis zu 20 Behandlungssitzungen notwendig, um eine deutliche und lang anhaltende Schmerzlinderung zu erzielen. Bei Schmerzen nach Bandscheibenoperationen sind es häufig mehr als 20 Behandlungen.
Hilft die Akupunktur jedem Rückenschmerzenpatienten?
Betroffene können in der Regel nach fünf bis acht Akkupunktur-Behandlungen einschätzen, ob die Therapie wirkt und die Kreuzschmerzen verbessert werden. Der Patient spürt oft schon nach drei Sitzungen eine Linderung. Bei akuten Formen wie einem Hexenschuß hilft die Akupunktur meistens schon nach ein oder zwei Sitzungen. Lediglich rund zehn Prozent sprechen nicht auf die Akupunktur an. Insbesondere in der Kombination mit anderen Behandlungen, zum Beispiel Physiotherapie oder Schmerzmedikamente, bringt die Akupunktur oftmals gute Ergebnisse.
Wer führt die Akupunktur durch?
Die Akupunktur-Behandlung darf nur von Ärzten mit einer entsprechenden Zusatzausbildung durchgeführt werden. Sitzungen bei einem Heilpraktiker muss der Patient aus der eigenen Tasche bezahlen. Die Kosten werden in der Regel für zehn Sitzungen übernommen. In Ausnahmefällen ist es möglich, fünf weitere Sitzungen bezahlt zu bekommen, falls die Behandlung der Rückenschmerzen noch nicht abgeschlossen ist. Sie müssen innerhalb von zwölf Wochen erfolgen. Nach Beendigung werden erneute Kosten für Akupunktur von den gesetzlichen Krankenkassen erst wieder nach einem Jahr übernommen.
Fazit
Die chinesische Nadeltherapie eignet sich sehr gut zur Behandlung von Rückenschmerzen unterschiedlichster Ursache. Bei der Akkupunktur-Behandlung werden die Punkte entlang der Meridiane durch einen Reiz mit den Nadeln aktiviert. Die zugeordneten Organe werden dadurch zur Selbstheilung angeregt, sodass die Kreuzschmerzen nachhaltig verbessert werden können.
„Für Schreibtischsitzer ist die Entlastung der Wirbelsäule wichtig...Oft hilft es schon, sich bewusst zu machen, wie man im Moment sitzt.“